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Das Hamburger Foodtech-Startup Bluu Seafood hat kürzlich die erste Pilotanlage in Europa für die Entwicklung und Herstellung von kultiviertem Fisch in Betrieb genommen. Am neuen Standort im Stadtteil Altona lassen sich Muskel-, Fett- und Bindegewebszellen von Atlantischem Lachs und Regenbogenforelle in deutlich größeren Mengen als bisher züchten.  

© Bluu GmbH / Anna Brauns: am neuen Standort von Bluu Seafood

Bluu Seafood produziert so schnell wie die Natur

Insgesamt stehen dem Unternehmen 2.000 Fläche Büro- und Produktionsfläche zur Verfügung. Zum Start haben die Fermenter der Pilotanlage eine Gesamtkapazität von 65 Litern und ein Ausbaupotenzial auf bis zu 2.000 Liter. Bei optimaler Temperatur sowie der entsprechenden Sauerstoff- und Nährstoffversorgung wachsen und teilen sich die tierischen Zellen genauso, wie sie es bei lebenden Fischen der Fall ist. Die aus der Zellmasse geformten Produkte wie beispielsweise Fischstäbchen oder Fischbällchen sind gentechnikfrei und im Gegensatz zu vielen wild gefangenen Fischen frei von Schwermetallen und Mikroplastik. Sie gleichen konventionellen Produkten sowohl in Geschmack und Nährstoffgehalt als auch im Kochverhalten.

Momentan liegen die Kosten für die Produktion von kultiviertem Fisch noch über dem Durchschnittspreis von Wild- und Zuchtfisch, doch mit wachsenden Kapazitäten soll sich das sukzessive ändern. Ein größeres Hemmnis bezüglich der Marktreife als der Preis stellt die Novel Food Verordnung der EU dar. Obwohl sich die Fischzellen aus dem Fermenter nicht von denen lebender Tiere unterscheiden, gelten sie als neuartiges Lebensmittel, das einen zeitaufwendigen Zulassungsprozess durchlaufen muss. Andere Länder, zum Beispiel die USA und Israel, sind da schon weiter. Und für Singapur rechnet Bluu Seafood bereits Anfang 2025 mit einer Zulassung.

„Mit den Möglichkeiten an unserem neuen Standort können wir die Entwicklung unserer Produkte weiter vorantreiben und den künftigen Markteintritt mit kultiviertem Fisch intensiv vorbereiten. Damit legen wir den Grundstein für die Belieferung erster Märkte. In Hamburg haben wir ideale Bedingungen, weiter zu wachsen und die Herstellungskosten kontinuierlich zu senken.“
Dr. Sebastian Rakers, Gründer und Geschäftsführer von Bluu Seafood

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