Unternehmertum steht in deutschen Schulen nur selten auf dem Lehrplan. Umso wichtiger sind Veranstaltungen, die junge Menschen dazu animieren, ihre Ideen für die Lösung von Problemen durch die Gründung eines Startups in die Tat umzusetzen. Genau dieses Ziel hatte das erste Young Makers Festival am 27. Juni in der Factory Hammerbrooklyn. Es zeigte anhand einer Reihe von Beispielen, dass es sich lohnt, einfach mal zu machen.

Ein ereignisreicher Tag für Gründer:innen von morgen
Das Young Makers Festival ist ein Projekt der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg und wird von der Wirtschaftsförderung Hamburg Invest im Rahmen der Dachinitiative Young Makers Hamburg umgesetzt. Konzipiert war die Veranstaltung sowohl für Schüler:innen ab der 7. Klasse als auch ihre Lehrkräfte. Über 250 Anmeldungen waren eingegangen, drei Viertel davon von den potenziellen Entrepreneur:innen von morgen. Ihnen wurde an den Ständen von 15 Bildungsinitiativen und in diversen Panels und Keynotes den ganzen Tag über ein abwechslungsreiches Programm geboten.

„Verliebt euch in das Problem, nicht in die Lösung“, gab Moderator Roger Zimmermann, Gründer von Next Entrepreneurs, als eine Strategie für die Startup-Gründung vor. Was damit gemeint ist: In erster Linie ist es wichtig, ein echtes Problem zu identifizieren und nach einer Lösung zu suchen. Die kann sich aber im Laufe des Entwicklungsprozesses durchaus ändern. Den jungen Teilnehmenden wurde geraten, Dinge einfach auszuprobieren. Gerade für Schüler:innen ist das Risiko gering, da sie finanziell auf einen schnellen Erfolg nicht angewiesen sind. Unterstützung finden sie an vielen Orten, beispielsweise in der Handelskammer Hamburg, die berät, wie auch Minderjährige gründen können. Oder in den Locations der Fab City Hamburg, wo sich Prototypen herstellen lassen.

Drei von Schülern gegründete Startups als Vorbilder
Die besten Startup-Ideen entstehen häufig aus einer persönlichen Erfahrung. Ein Panel mit drei Gründern, die ihre Karriere bereits während ihr Schulzeit begonnen hatten, lieferte dafür gute Beispiele. Ein Freund von Victor Neumann hatte sich überschuldet, nicht zuletzt, weil ihm das Basiswissen in Geldangelegenheiten fehlte. Darauf hin gründete Victor Invest it! und bringt damit finanzielle Bildung in die Schulen. Julian Risse hatte eine klassische Berufsberatung nicht weitergeholfen, also entwickelte er die App StickTo. Mit deren Hilfe lässt sich durch das Swipe-Prinzip herausfinden, welche Ausbildungs- und Studiengänge einen interessieren könnten. Kai Bertrand brachte seine erkrankte Großmutter dazu, sich mit der Situation pflegebedürftiger Menschen zu beschäftigen. Das Ergebnis ist Gemeinsam Jung, eine Plattform zur Vermittlung von Alltagshelfer:innen.

Den Abschluss des Tages bildete die Präsentation eines Bildes, das symbolisch für die gesamte Young Makers Festival stand. Es handelte sich um eine Collage, die vor Ort unter Anleitung des Startups Paint & Connect entstanden war. Sie zeigte einerseits die Vielfalt an individuellen Ideen und spontaner Kreativität. Und andererseits, dass die besten Ergebnisse durch Vernetzung und Zusammenarbeit entstehen.