80 Schulen testen eine App, mit der Kinder spielerisch lesen lernen
Um das Lesen der Hamburger Schulkinder weiter zu verbessern, setzt die Schulbehörde künftig die Lese-App kluug ein. Die App ist in Kooperation zwischen der Hamburger Schulbehörde, Wissenschaftler:innen der Bergischen Universität Wuppertal und dem Hamburger Startup LEAD Lernen digital GmbH entstanden. Die Schulbehörde investiert dafür bis zum Sommer 2023 rund 160.000 Euro und startet in einem ersten Schritt mit Lizenzen für etwa 10.000 Schüler:innen an 80 Hamburger Grundschulen.
Die App orientiert sich an den unterschiedlichsten Bedürfnissen der Schüler:innen
Die Schüler:innen sollen mit der App spielerisch lesen lernen. Sie können auf Handy, Laptop oder Tablet insgesamt acht Lese-Spiele mit jeweils bis zu 65 Schwierigkeitsstufen spielen. Das geht vom Zusammensetzen einzelner Buchstaben im leichtesten Lesespiel („Buchstaben basteln“) bis zum Analysieren und Verstehen komplexer Texte im schwierigsten Lesespiel („Im Labyrinth der Rätsel“). Das Programm ist damit einzigartig im Vergleich zu anderen Sprach- und Lese-Apps im deutschen Sprachraum. Der Aufbau der App ist einfach und selbsterklärend. Die Kinder spielen die Lesespiele am besten zu zweit. Kurze Videos erklären die Spiele in unterschiedlichen Sprachen.
Komplexität und Schwierigkeitsgrad erhöhen sich von Spiel zu Spiel: Die Spiele eins bis drei legen die Fundamente und richten sich vorrangig an Schüler:innen, denen die deutsche Sprache und das Schriftsystem noch fremd sind. Die Spiele vier bis sechs richten sich an normal lesende Kinder, die ihre Leseflüssigkeit trainieren und das eigene Vokabular erweitern wollen. In den Spielen sieben und acht können die Schüler:innen komplexere Lesestrategien lernen und damit schwierigere Texte besser verstehen. Aufgrund dieser unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen können alle je nach ihrem Lernstand passgenau gefördert werden. Dabei ermittelt kluug auch den Lernfortschritt und passt dann Niveau und Schwierigkeitsgrad der Spiele kontinuierlich an.
Um den Erfolg der App zu überprüfen, arbeiten die Hamburger Schulbehörde und das Hamburger Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) eng mit Prof. Gailberger von der Bergischen Universität Wuppertal und seinen Mitarbeiter:innen zusammen. Die LEAD Lernen digital GmbH stellt dazu sämtliche Metadaten zur Verfügung und beteiligt sich aktiv an der Evaluation. Dabei sollen auch die Beteiligten mit Interviews und Fragebögen in die Auswertung einbezogen werden.