In Hamburg gibt es mehr Gründerinnen. Der Anteil der Frauen bei neu gegründeten Unternehmungen lag 2021 bei 28 Prozent. Rund drei Prozentpunkte mehr als 2019. Diese und andere Zahlen, zum Beispiel wo und in welchen Branchen in Hamburg am meisten gegründet wird, hat die Handelskammer Hamburg, gemeinsam mit dem Statistikamt Nord, im aktuellen Gründungsbarometer zusammengestellt.
Treiber neuer Geschäftsideen
Mit dem Gründungsbarometer analysiert die Handelskammer jährlich das Gründungsgeschehen in der Hansestadt Hamburg. Jahr für Jahr streben Gründerinnen und Gründer in Hamburg eine gewerbliche, selbstständige Tätigkeit an. Auch die Pandemie war ein Antrieb für neue Geschäftsideen: Während der Corona-Pandemie seien viele Menschen in Kurzarbeit und damit unfreiwillig in „Teilzeit“ versetzt worden. Durch mehr Freizeit und auch finanzielle Engpässe haben sich Angestellte Gedanken über ihre Zukunft gemacht und dabei vermehrt Selbständigkeit als Perspektive betrachtet, so die Analyse. Die mit Abstand beliebteste Branche für neue Existenzgründungen bleibe der Handel.
Ein wachsender Trend sind Gründungen im Nebenerwerb (2021: 7.482 = 42,5% aller Neugründungen). Diese Gründungen erfolgen häufig aus Angestelltenverhältnissen heraus, ohne die Tätigkeit direkt aufzugeben. „Diese Form der Gründung bringt viele Vorteile mit sich. Unter anderem, dass man seine Geschäftsidee erstmal am Markt erproben kann und trotzdem die Sicherheit eines monatlichen Einkommens hat“, erläutert Niels Pirck.
Wo Existenzen gegründet werden, gibt es auch das Gegenteil: Gewerbeabmeldungen. 2021 gab es davon in Hamburg 10.626. Das sind rund 3.300 weniger als 2019, trotz Pandemie. Mögliche Erklärungen hierfür sind die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 sowie die zahlreichen Sofort- und Überbrückungshilfen des Bundes und der Stadt Hamburg.
Weitere ausführliche Zahlen und Grafiken gibt es auf www.hk24.de/gruendungsbarometer.