Der Future Founder Demo Day überzeugte mit starken Ideen
In wenigen Monaten fällt die Entscheidung, ob Hamburg den Zuschlag beim Leuchtturmwettbewerb Startup Factory des Bundeswirtschaftsministeriums erhält. Kernziel der Initiative ist es, Forschungsleistungen von den Hochschulen zu nutzen, damit daraus erfolgreiche Startups entstehen können. Wie das konkret aussehen kann, demonstrierte eindrucksvoll das Future Founder Programm, dessen Abschlusspitch jetzt stattgefunden hat.
Großer Zuspruch für das Future Founder Programm
Im Oktober 2024 erfolgte der Aufruf an Studierende Hamburger Hochschulen, sich für das Future Founder Programm zu bewerben. Die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Mehr als 200 Bewerbungen gingen ein, die 30 vielversprechendsten Kandidat:innen wurden ausgewählt. Sie bekamen drei Monate Zeit, Produkte und Geschäftsmodelle für wissenschaftsbasierte Startups zu entwickeln. Insgesamt 15 Projekte entstanden dadurch, fünf von ihnen konnten sich beim Future Founder Demo Day in der Factory Hammerbrooklyn vorstellen. Dabei beeindruckte vor allem, wie ausgereift die meisten Ideen schon wirkten. Bei einigen gab es sogar schon erste Prototypen.
KI stand bei vielen Projekten im Mittelpunkt
Eines davon ist synqio. Dieses Startup hat ein Gerät gebaut, das die Fehlerquote bei der Überwachung von Zellkulturen verringert. Eine wichtige Rolle spielt das bei der Entwicklung neuer Medikamente. Die Gründerin Julia Rocha erhielt dafür einen Sonderpreis, den Exist Women Award. Ein mehrfach wiederkehrendes Thema war der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), so auch beim Team von styx. Es implementiert KI direkt in Computerchips und beschleunigt so Prozesse, bei denen es auf Sekundenbruchteile ankommt, etwa bei Drohnenflügen durch unübersichtliches Gelände. Audit Impact verwendet KI, um Wirtschaftsprüfungsunternehmen Arbeit abzunehmen, die durch EU-Verordnungen entstehen.
Preise für gesünderes Gehen und passende Brillen
An dem Abend wurden auch Preise vergeben, über die eine dreiköpfige Jury entschied. Der erste zeichnete eine besondere technische Leistung aus und ging an Gaitxpert. Dieses Team präsentierte ein Wearable, welches das Gehverhalten analysiert, was erheblichen Einfluss auf die Gesundheit haben kann. Das Produktversprechen lautet, dass man dank der Verwendung von Gaitxpert auch mit 75 noch Marathon laufen könne. Den Preis für das beste Geschäftsmodell erhielt pickz ai. Hier hilft KI beim Brillenkauf. Die künstliche Intelligenz analysiert einen Gesichtsscan und findet das am besten passende Brillengestell.
Alle Pitches überzeugten durch durchdachte Geschäftsideen und Produkte, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie innerhalb von nur drei Monaten entstanden sind und sich die meisten Teilnehmenden erst im Rahmen des Programms kennengelernt haben. So gesehen war das Event eine gute Werbung für die Startup Factory Hamburg. Die Bewerbungsphase für die endgültige Förderung endet im April, und wenn alles klappt, könnte der offizielle Startschuss bereits im August dieses Jahres fallen.