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In diesem Jahr veröffentlichte der Bundesverband Deutsche Startups bereits die zehnte Ausgabe des Deutschen Startup Monitors. Knapp 2.000 Startups haben an der Befragung teilgenommen, die zusammen fast 35.000 Mitarbeitende beschäftigen. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie fassen wir hier zusammen.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen hat die Unsicherheit unter Startups deutlich zugenommen. Das Geschäftsklima kühlt spürbar ab, ist aber im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 deutlich positiver und auch mit Blick auf die Gesamtwirtschaft noch optimistischer. Dabei ist allerdings der Befragungszeitraum der Erhebung zu berücksichtigen – im Mai und Juni 2022 war beispielsweise die Frage der Energieversorgung noch nicht so akut.

Auch in diesem Jahr steigt der Anteil der Gründerinnen weiter und liegt nun bei 20 Prozent. Die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben spielt dabei immer noch eine wichtige Rolle.  Während unter Gründern 61 Prozent angeben, mit der Vereinbarkeit von Gründung und Familie zufrieden zu sein, sind es unter Gründerinnen nur 51 Prozent. Auf Ebene der Beschäftigten zeigt sich eine ähnliche Lage: Hier liegt der Frauenanteil mit 37 Prozent zwar deutlich höher, aber ebenfalls noch unter dem Wert in der Erwerbsbevölkerung. Dafür werden die Teams immer internationaler: Aktuell stammen 28 Prozent der Beschäftigten in deutschen Startups aus dem Ausland.

©Mediaserver Hamburg / www.leemaas.de

Startups verbinden Nachhaltigkeit, Innovation und Wachstum

46 Prozent der befragten Startups wollen einen gezielten Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten und begreifen sich als Teil der Green Economy. Sie verbinden dabei ökologische Nachhaltigkeit und Wachstum: 61 Prozent verfolgen beide Ziele als wichtigen Teil ihrer Unternehmensstrategie und bringen so die ökologische Transformation in die Breite der Wirtschaft. Auch beim Einsatz digitaler Technologien haben Startups eine Vorreiterrolle: Für 45 Prozent spielt der Einsatz Künstlicher Intelligenz eine wichtige Rolle – womit diese weiter an Bedeutung gewinnt. Relevant sind zudem die Themen Industrie 4.0 (33 Prozent) und Internet of Things (31 Prozent).

Seit 2020 ist der Anteil der Startups in Kooperationsprojekten mit der etablierten Wirtschaft um knapp neun Prozentpunkte gesunken. Da diese Zusammenarbeit große Synergien schafft, etwa bei der Digitalisierung der Industrie, sollte der Negativtrend Anstoß für neue Initiativen zur Stärkung von Kooperationen sein. Dass es sich lohnt, verdeutlichen die Studienergebnisse: 75 Prozent bewerten die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen positiv. Auch Investitionen von etablierten Unternehmen in Startups spielen eine wichtige Rolle – bisher haben 30 Prozent der VC-finanzierten Startups von Corporate Venture Capital (CVC) profitiert. Knapp die Hälfte der Startups mit VC-Präferenz äußert den Wunsch nach CVC, was zeigt, dass an der Schnittstelle zwischen Startups und etablierter Wirtschaft noch enorme Potenziale zu heben sind.

Mit durchschnittlich 18 Beschäftigten zeigt sich das Startup-Ökosystem insgesamt robust – 9 geplante Neueinstellungen pro Startup machen zudem deutlich, dass junge Unternehmen auch unter den aktuellen Bedingungen wachsen wollen. In diesem Kontext verschärft sich auch unter Startups der Fachkräftemangel das zweite Jahr in Folge enorm und geeignetes Personal zu finden ist für mittlerweile 35 Prozent der Startups eine zentrale Herausforderung. Als Strategie gegen den Fachkräftemangel fordern 92 Prozent der Startups mit mehr als 25 Beschäftigten vom Gesetzgeber attraktivere Regelungen für Mitarbeiterbeteiligungen.

© Mohammed Hassan / Pixabay

Kapitalbedarf weiter hoch – staatliche Fördermittel in Frühphase wichtig

Gute Finanzierungsbedingungen sind für das Startup-Wachstum entscheidend: 68 Prozent der Befragten haben in den kommenden zwölf Monaten externen Kapitalbedarf – im Schnitt liegt dieser bei 3,1 Millionen Euro. Nach staatlichen Fördermitteln, die vor allem in der Frühphase relevant sind, bevorzugen die Gründer:innen dabei eine Finanzierung durch Business Angels (46 Prozent), Venture Capital (44 Prozent) und Strategische Investoren (43 Prozent) – noch besteht aber gerade bei Venture Capital eine deutliche Lücke zu den realisierten Investitionen (19 Prozent).

Investor:innen liefern auch über das Kapital hinaus Mehrwerte: Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit VCs (77 Prozent) und Business Angels (82 Prozent) bewertet die große Mehrheit der Gründer:innen positiv. Gerade in Startup-Hotspots nehmen gründungserfahrene Business Angels eine wichtige Rolle ein: Schon heute sind 14 Prozent der befragten Gründer:innen selbst als Business Angel aktiv – Seriengründer:innen sogar noch häufiger.

Den wichtigsten Hebel zur Stärkung des Gründungsstandortes Deutschland sehen 90 Prozent in der Beschleunigung und Vereinfachung von Verwaltungsprozessen – gerade im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Deutschland aufholen muss. Potenzial sehen die Startups auch beim Thema öffentliche Vergabe: Während erst 15 Prozent staatliche Aufträge für sich gewinnen konnten, fordern 76 Prozent, die Vergabe für Startups zugänglicher zu machen. Für größere und wachstumsstärkere Startups mit mehr als 25 Mitarbeitenden rückt das Thema Mitarbeiterbeteiligung in der Prioritätenliste auf Platz eins: 92 Prozent fordern bessere Rahmenbedingungen, um Mitarbeiter:innen am finanziellen Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen.

Alle Ergebnisse beziehen sich auf das Startup-Ökosystem in ganz Deutschland. In den kommenden Wochen wird es auch eine Auswertung speziell für Hamburg geben, über die wir dann berichten werden. Den gesamten Deutschen Startup Monitor könnt ihr hier herunterladen.


Autor

Startup City Hamburg

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