Erfindergeist + Unternehmenssinn = Gründung? Bei vielen erfolgreichen Gründer:innen ging diese Gleichung auf. Hinter den erfolgreichen Unternehmensgeschichten, die wir heute sehen, steht häufig aber auch ein anstrengender Weg, voller unerwarteter Wendungen und dem ein oder anderen Rückschlag. Hier teilen vier Hamburger Gründer:innen, was sie auf ihrer Startup-Reise gelernt haben.
Jan Rabe, Co-Founder von RABOT Charge
"Mein wichtigster Rat für angehende Gründer:innen ist, einfach anzufangen und Dinge auszuprobieren. Besonders wenn man jung und ungebunden ist, stellt es kaum ein Risiko dar und bietet die Chance, wertvolle Erfahrungen zu sammeln."
Der Mitgründer vom nachhaltigen Energie-Startup RABOT Charge wollte sich nicht mehr mit dem Status-Quo auf dem Energiemarkt abfinden und sieht die aktiven Gestaltungsmöglichkeiten durch ein eigenes Startup als treibende Kraft hinter seinem Gründungswunsch. Jan weiß aber auch, dass im Gründungsprozess immer Dinge schief gehen und angehende Gründer:innen sich mit einem gewissen Maß an Resilienz ausstatten sollten. Denn die Fähigkeit zu lernen, sei unerlässlich um erfolgreich zu sein. RABOT Charge hat zu Beginn des Jahres eine Serie-A-Finanzierungrunde in Höhe von 17,5 Millionen Euro abgeschlossen.
Frank Hoffmann, Nadja King und Anna Breidt, Gründungsteam von OYESS
"Viel miteinander Sprechen – auch darüber, wie es einem geht. (…) Nur mit gesunden Menschen kann man auch gesundes Business machen."
OYESS stellt Pflegeprodukte her, die gut für Mensch und Natur sind. Das nachhaltige Kosmetikstartup ist ein richtiges Corona-Baby. Denn die Gründung von Frank, Nadja und Anna kam durch eine Pandamie-Kündigungswelle zustande. Nachdem alle drei 2020 von ihrem Arbeitgeber entlassen wurden, bündelten sie ihre langjährige Expertise aus der Beauty-Branche und verwirklichten sich gemeinsam ihren Wunsch nach selbstbestimmtem Arbeiten. Letztes Jahr hat OYESS eine Series-A Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Millionen Euro abgeschlossen.
Matteo Kreidler, Gründer von STACEY
"Der Weg eines Startups ist voller Höhen und Tiefen, und es ist wichtig, sich über die kleinen Fortschritte zu freuen. Außerdem sollte man sich daran erinnern, warum man angefangen hat und diese Motivation als Antrieb nutzen."
Matteo Kreidler hat 2019 STACEY gegründet. Das Unternehmen bietet im Rahmen einer Stacey-Mitgliedschaft fertig ausgestattete Co-Living Spaces in mehreren deutschen Städten an. Matteo genießt es sein eigener Chef zu sein und mit Stacey einen Mehrwert für die Gesellschaft zu kreieren. Dafür lohne es sich auch Rückschläge im Gründungsprozess auszuhalten.
Mirko Schedlbauer und Tobias Bohnhoff, Gründerteam von shipzero
"Humor ist eine sehr unterschätzte Komponente im Geschäftsleben eines Gründers. Gründen ist nie gradlinig und planbar, es kommt daher darauf an, einfach immer weiterzumachen und etwas Distanz zwischen sich und die Geschehnisse zu bringen. Dafür ist Humor ein hervorragendes Werkzeug."
Mit shipzero verfolgen Mirko und Tobias das Ziel die Emissionen in der Logistikbranche zu verringern. Mit einer Datenplattform ermöglichen sie es Transport-Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck zu analysieren und zu optimieren. Vom Londoner Kapitalgeber Umwelttechnologiefonds ETF Partners hat das Startup zuletzt eine Series-A Finanzierungsrunde von 8 Millionen Euro erhalten. Die beiden kennen sich bereits seit der Schulzeit. Die Vertrautheit der beiden bewerten sie als großen Vorteil in ihrer Gründungsphase. Denn wenn man sich gut kennt, wisse man genau worauf man sich als Team einlässt.