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Das Geld der großen Risikokapitalgesellschaften ist noch immer ein bedeutender Turbo für das Wachstum eines Startups. Auch wenn die Venture Capital-Manager gegenwärtig sehr zurückhaltend agieren: Gründer:innen vor allem im Tech-Bereich kommen an den professionellen Kapitalverwaltern kaum vorbei. Die drei größten VCs auf dem deutschen Markt sind nach den aktuellen Zahlen des Beratungsunternehmens EY:

•    Atomico aus London mit einem aktuell verwaltetem Investitionsvolumen von 4,5 Milliarden Euro. 

•    Eurazeo aus Paris mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro.

•    Index Ventures mit Sitz in San Francisco sowie London. Das Asset under Management (AUM) liegt bei 3,1 Milliarden Euro.

Auch deutsche VC-Unternehmen gehören inzwischen zu den großen in der Branche. Bei vielen liegt das AUM bereits deutlich über der Milliarden-Schwelle. Ein Blick auf die heimischen Marktführer kann sich lohnen.

© HTFG: Teil des Teams vom High-Tech-Gründerfonds

HV Capital

In der Statistik von EY liegt HV Capital aus München auf Platz 5 der auf dem deutschen Markt aktiven VCs. Mit einem AUM in Höhe von 2,8 Milliarden Euro gilt das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen volumenmäßig als größter VC in Deutschland. HV Capital investiert von Seed bis Late in allen Wachstumsphasen und zeigt in seinem Portfolio eine breite Mischung über zahlreiche Branchen hinweg. Zu den bislang 225 Startups, an denen sich die Münchner beteiligt haben, gehören so bekannte Namen wie Delivery Hero, Hello Fresh, Zalando, Flixbus, Scalable Capital und Rabot Charge aus Hamburg.

High-Tech-Gründerfonds                                                                

Der High-Tech-Gründerfonds (HTGF) in Bonn nimmt als ein Public Private Partnership eine Sonderstellung auf dem VC-Markt ein. Neben großen Dax-Konzernen wie SAP, BASF oder Deutsche Post sind auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie die KfW Bank als Investoren beteiligt. Mit einem verwalteten Vermögen von 1,4 Milliarden Euro rangiert der in 2005 gegründete HTGF in der oberen Liga. „Als Seed-Investor haben wir bereits über 750 Startups aus den Bereichen Industrial Tech, Digital Tech sowie Life Sciences und Chemie finanziert. Wer mit uns gründet, hat einen erfahrenen Partner an seiner Seite“, verkünden die Bonner auf ihrer Homepage.

Im aktuellen Portfolio finden sich auch zahlreiche Startups aus Hamburg wie der Software-Entwickler Attenio, das Industrial Biotech Unternehmen Colipi, das Fintech Etvas und auch Traceless Materials. Startups mit Sitz in Deutschland, die vom HTGF eine Beteiligung oder ein Darlehen erhalten wollen, dürfen nicht älter als drei Jahre sein und müssen im Sinne der KMU-Definition der EU zu einer High-Tech-Branche gehören.

© Earlybird Venture Capital: das Health-Team

Earlybird Venture Capital

Earlybird Venture Capital gehört zu den erfahrensten VCs. Das Investmentunternehmen wurde bereits 1997 in München gegründet und verwaltet mit seinen 81 Mitarbeiter:innen ein Assetvolumen von zwei Milliarden Euro mit Beteiligungen an 120 Startups im aktuellen Portfolio. Die Münchner Manager:innen richten ihren Fokus auf Gründer:innen in den Seed- und späteren Phasen aus fast allen Bereichen der High-Tech-Felder. Digitale Innovationen, KI und Biopharma gehören ebenso zu den Zielbranchen wie Mobilität und Medizinprodukte. Auch in das bekannte Fintech N26 hat Earlybird investiert, ebenso in die Lottoplattform Tipp24 und in die Medienseite Urbia. „Neben der Erzielung finanzieller Renditen sehen wir eindeutig unsere eigene unternehmerische Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft und bemühen uns, einen positiven Beitrag zur Lösung der globalen Klimakrise zu leisten“, erklärt das VC auf seiner Homepage.

Point Nine

Point Nine aus Berlin ist ein Early-Stage VC und steigt vor allem in die Seed-Finanzierung ein. Auch Pre-Seed-, Seed II- und frühe Serie A-Investments gehören zum Geschäftsfeld. Das Branchenspektrum umfasst SaaS, Enterprise Software und B2B Marketplaces. Nach den Angaben auf Pitchbook wurde Point Nine 2011 gegründet und verwaltet in seinem Portfolio 104 Beteiligungen nach bereits abgeschlossenen 88 Exits. Das verwaltete Kapital wurde in Online-Berichten zuletzt mit 315 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 beziffert. Point Nine soll Berichten zufolge an Tier Mobility, der Neobank Revolut sowie ebenfalls an Delivery Hero beteiligt gewesen sein.

Wellington Partners

Es sind berühmte Namen, die die Erfolgsgeschichte von Wellington Partners schmücken: Xing, Spotify, Immobilienscout und auch Free Now aus Hamburg. Doch der Schwerpunkt des Münchner VC-Hauses liegt in den Branchen Biotechnologie, Medizin/Pharma, Lifescience und Healthcare. Wellington Partners wurde 1998 gegründet und verwaltet im aktuellen Portfolio 26 Beteiligungen. Nach den Zahlen des Bundesverbandes Beteiligungskapital (BVK) liegt das AUM bei 800 Millionen Euro.

b2venture

Das Berliner VC wurde im Jahr 2000 unter dem Namen btov gegründet. Im vergangenen Jahr erfolgte die Umbenennung in b2venture. Nach den Zahlen auf Startbase verwaltet das VC ein Assetvolumen in Höhe von 510 Millionen Euro und hat mit seinem Digital Tech Fund den Fokus auf B2C- und B2B-orientierte Unternehmen in den Bereichen AI, SaaS, Fintech, Logistik, digitale Gesundheit und Marktplätze gerichtet. Zu den prominentesten Beteiligungen gehören 1Komma5°, Raisin DS, Blacklane, DeepL und SumUp.

© Planet A: das Gründungsteam

Planet A 

Der Name ist Programm. Bei Planet A geht es um den Schutz des Planeten, um Klimaschutz, Umweltschutz und ein nachhaltiges, ökologisches Wirtschaften. „Wenn unsere Gründer profitieren, profitiert auch der Planet“, steht im Programm des 2020 in Hamburg entstandenen VC. Unter den 22 Beteiligungen im Portfolio finden sich Unternehmen wie Sunhero (Solarenergie), Paleo (Fleischersatzprodukte) oder auch Traceless Materials, das Hamburger Startup mit dem kompostierbaren Biokunststoff. „Unsere Wissenschaftler und Unternehmer arbeiten eng zusammen, um das ökologische Innovationspotenzial eines Startups zu bewerten“, schreibt Planet A auf seiner Homepage.  In 2022 hat Planet A die Hansestadt verlassen und ist nach Berlin umgesiedelt. Aktuell verzeichnet das AUM einen Wert von 160 Millionen Euro.              

Picus Capital

Mit der Gründung von Picus Capital 2015 in München hat Seriengründer Alexander Samwer ein weiteres VC-Vehikel in seiner Unternehmensgeschichte geschaffen. Berühmt geworden waren er und seine Brüder Oliver und Marc mit der Gründung des Klingeltonanbieters Jamba im Jahr 2000. Sieben Jahre später betraten die Samwer-Brüder mit Rocket Internet erneut die große Bühne. Ihr später gegründetes VC-Unternehmen Global Founders Capital startete zwischenzeitlich auf die Top-Plätze der deutschen Anbieter. Seit 2022 aber werden Presseberichten zufolge keine neuen Fonds mehr aufgelegt, das Team wurde verkleinert.

Mit Picus Capital bleibt Alexander Samwer weiterhin aktiv im VC-Business. Das Beteiligungsunternehmen hat bisher 170 Startups mit Kapital versorgt. Zum Portfolio gehören aktuell unter anderem Personio, Enpal, Thermondo, Hive und Home24. „Wir investieren in Technologieunternehmen im Frühstadium mit Schwerpunkt auf Energie & Klima, Fintech, Unternehmensinfrastruktur, generative AI, Cybersicherheit und Unternehmensanwendung. Picus investiert überwiegend in Pre-Seed-, Seed- und Series A-Unternehmen“, heißt es auf der Homepage.                         


Autor

Startup City Hamburg

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