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Um ein Startup langfristig zum Erfolg zu führen, braucht es weit mehr als nur eine gute Idee. Vieles hängt auch von der Persönlichkeit der Gründer:innen ab. Welche sozialen Fähigkeiten und fachlichen Kompetenzen erforderlich sind, um als Unternehmer:in zu bestehen, erfährst du hier.

© mediaserver hamburg / christian brandes

Leidenschaft & Resilienz – Warum mentale Stärke über Startup-Erfolg entscheidet

„Ich brenne für meine Idee!“ Diesen oder einen ähnlichen Satz hört man häufig von erfolgreichen Gründer:innen. Es ist die Leidenschaft für ihre Sache, die sie auch in schwierigen Phasen weitermachen lässt. Nicht das Streben nach Reichtum und Anerkennung steht im Vordergrund, sondern der Wunsch, ein echtes Problem zu lösen, oft zusätzlich motiviert durch eine persönliche Erfahrung. Aus diesem Idealismus resultiert ein Durchhaltevermögen, das sich auf das gesamte Team übertragen kann.

Das ist auch wichtig, denn bei keinem Startup geht es immer nur bergauf. Rückschläge wie Fehleinschätzungen des Marktes, geplatzte Finanzierungsrunden oder interne Meinungsverschiedenheiten gehören zum Alltag. Daher gehört Resilienz, die psychische Widerstandskraft, zu den wichtigsten Eigenschaften. Sie hilft dabei, Misserfolge nicht als Niederlagen zu sehen, sondern als Erfahrungen, aus denen sich lernen lässt. So schaffen es erfolgreiche Gründer:innen, nach Krisen wieder aufzustehen und ihr Ziel fest im Blick zu behalten.

© Unsplash/Anastase Maragos

Vision & Fokus – Mit richtigem Mindset zum Startup-Wachstum

Eine klare Vision ist unverzichtbar, wenn aus einer Idee ein konkretes Geschäftsmodell werden soll. Die Frage, wo ein Unternehmen in zwölf Monaten oder fünf Jahren steht, ist ebenso beliebt wie schwer zu beantworten; stellen sollte man sie sich trotzdem. Strategisches Denken hilft, um aus einer Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Gefragt sind die Fähigkeiten, den Markt zu analysieren, Trends zu erkennen und Wettbewerbsumfelder realistisch einzuschätzen. Dabei gilt es, Chancen auf lange Sicht zu nutzen und nicht den schnellen, aber nur kurzfristigen Erfolg zu suchen.

Die schönste Vision und die ausgeklügeltste Strategie nützen aber nichts, wenn sie nicht in die Tat umgesetzt werden. Dafür ist Disziplin gefragt, was bedeutet, bei langweiligen Routineaufgaben dranzubleiben und Ordnung in das alltägliche Startup-Chaos zu bringen. Manche Gründer:innen machen sich einen genauen Plan über ihren Tagesablauf. Nicht jedem liegt das, aber das Setzen von Prioritäten und fokussiertes Arbeiten sind Grundvoraussetzungen, um aus einem vielversprechen Konzept ein erfolgreiches Unternehmen zu machen.

© Mediaserver Hamburg / www.leemaas.de

Mut zum Risiko – Wie Gründer:innen Chancen erkennen und Wandel meistern

Diszipliniert arbeiten bedeutet selbstverständlich nicht, nur Dienst nach Vorschrift zu absolvieren und keine Risiken einzugehen. Diese Mentalität ist in einem Startup fehl am Platze. Dort gehört es zum Selbstverständnis, Neuland zu betreten und sich in einem Umfeld mit hoher Unsicherheit zu bewegen. Wer erfolgreich sein will, muss bereit sein, Risiken abzuwägen und dann entschlossen zu handeln. Zu langes Zögern kann bedeuten, dass Chancen ungenutzt verstreichen. Dabei empfiehlt es sich, nicht alles leichtsinnig auf eine Karte zu setzen. Ein Risiko einzugehen, bedeutet auch, im Fall des Scheiterns einen Plan B in der Tasche zu haben.

Das gilt grundsätzlich für alle Geschäftsideen und -modelle. Noch nicht ausgetretene Wege zu gehen heißt, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die sich von der Konkurrenz abheben oder noch gar nicht am Markt sind. Manchmal führen diese Wege aber in die Irre. Erfolgreiche Gründer:innen erkennen, wenn der ursprüngliche Plan nicht zum erhofften Ziel führt, und erstellen auf der Basis dessen, was funktioniert hat, einen neuen. Im Startup-Jargon heißt diese Neuausrichtung Pivot.

Ein solcher Pivot ist oft auch erforderlich, weil sich Technologien, Märkte und Kundenbedürfnisse rasant ändern. Was heute noch wie das Nonplusultra an Innovation erscheint, kann morgen schon überholt sein. Erfolgreiche Gründer:innen bleiben stets neugierig, bilden sich kontinuierlich fort und reagieren auf Feedback, auch wenn das im Widerspruch zu ihren bisherigen Annahmen steht. Selbstreflexion hilft ihnen, eigene Schwächen zu erkennen und zu überwinden, beispielsweise durch das Ergänzen des Teams mit den passenden Kompetenzen. Das beginnt schon bei der Suche nach Mitgründer:innen. Es empfiehlt sich, Verantwortung und Know-how auf mehrere Schultern zu verteilen.

Mehr denn je gehören Fachkenntnisse im Bereich der digitalen Technologien zur Grundausstattung von Gründer:innen. Laut Deutschem Startup Monitor 2025 gibt fast die Hälfte der in den letzten Jahren gegründeten Startups an, künstliche Intelligenz zu verwenden, auch wenn das eigentliche Geschäftsmodell einen anderen Fokus hat. Sei es für die Produktentwicklung, das Marketing, den Vertrieb oder interne Prozesse – grundsätzliches Verständnis für technologische Innovationen ist essenziell. Gründer:innen müssen nicht zwingend selbst programmieren können, aber sie sollten über das Basiswissen verfügen, um beurteilen zu können, was ihr Unternehmen benötigt und voranbringt.

© Mathias Jäger / Hamburg Startups: beim Digital Hub Day 2023

Kommunikation & Netzwerk - Beziehungen als Erfolgsfaktor in der Gründung

Eine Aufgabe von Gründer:innen ist es, Menschen zu inspirieren, für die gemeinsame Mission zu begeistern und ihnen Orientierung zu geben. Sie müssen in der Lage sein, ihre Vision glaubhaft zu vermitteln, um ihr Team auch in schweren Zeiten zu motivieren und zusammenzuhalten. Aber auch nach außen ist Kommunikationstalent eine wichtige Eigenschaft, schließlich gilt es, Investor:innen, Kund:innen und Geschäftspartner von seiner Idee zu überzeugen. Authentizität und Transparenz spielen dabei Schlüsselrollen. Wer Erfolge herausstreicht, darf Probleme nicht verschleiern.

Um überhaupt an die relevanten Gesprächspartner heranzukommen, ist der Aufbau eines weitreichenden Netzwerks entscheidend. Kontakte lassen sich über die sozialen Medien knüpfen, besser noch auf dafür konzipierten Veranstaltungen. Dabei steht längst nicht immer der unmittelbare Nutzen im Vordergrund. Oft empfiehlt es sich sogar in Vorleistung zu gehen und davon langfristig zu profitieren.

Zum Kommunikationstalent gehören auch die Beherrschung von Fremdsprachen und die Sensibilität für andere Kulturen. Englisch ist bereits die Standardsprache in vielen Startups, dort arbeiten Teams mit Mitgliedern aus aller Welt zusammen. Auch Märkte bleiben selten auf ein Land beschränkt, wenn Skalierung das wichtigste Ziel ist. Erfolgreiche Gründer:innen verfügen über die sprachliche Kompetenz und sind in der Lage kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen. So sorgen sie für Zusammenhalt im Team und können besser auf die Bedürfnisse von internationalen Kunden eingehen.

© Pixabay / Gerd Altmann

Finanzwissen & Strategie – dein Fundament für eine erfolgreiche Gründung

Mathematik muss nicht zu den Lieblingsdächern von Gründer:innen gehören, ein grundlegendes Verständnis von Kostenstrukturen, Cashflow-Management, Finanzierungsmöglichkeiten und Unternehmenskennzahlen ist aber unverzichtbar. Fehlende Übersicht über die wichtigsten Zahlen ist einer der häufigsten Gründe für das Scheitern von Startups. Erfolgreiche Gründer:innen behalten den Überblick über ihre finanziellen Ressourcen und können darauf basierend solide Entscheidungen treffen. Schließlich sind auch die Startups mit den idealistischsten Zielen Unternehmen, die wirtschaftlichen Regeln gehorchen müssen

Kein Startup hat den Erfolg von Beginn an in der Tasche. Dafür sind die meisten Märkte zu komplex und instabil und äußere Umstände unberechenbar. Manchmal braucht es schlicht das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Dennoch zeigen zahlreiche Beispiele, dass erfolgreiche Gründer:innen eine ähnliche Kombination aus Eigenschaften und Fähigkeiten aufweisen: Leidenschaft, Resilienz, Lernbereitschaft, strategisches Denken, Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und umzusetzen.

Wer ein Unternehmen gründet, sollte sich daher nicht nur auf die Entwicklung des Produkts oder die Suche nach Investoren konzentrieren, sondern auch die eigenen Stärken und Schwächen erkennen. Mentoring, Weiterbildung, Austausch mit anderen Gründer:innen und das bewusste Einholen von Feedback können helfen, sich weiterzuentwickeln. Denn wie eingangs gesagt: Wichtiger noch als eine starke Idee ist eine starke Persönlichkeit, um auf Dauer erfolgreich zu sein.


Autor

Startup City Hamburg

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