GründerGeist 2023: Sieg für Medtech-Startup mo:re
Der von den Wirtschaftsjunioren der Handelskammer Hamburg durchgeführte GründerGeist ist der traditionsreichste Startup-Wettbewerb der Stadt. Für die 17. Ausgabe waren knapp 50 Bewerbungen eingegangen, sieben Unternehmen kamen ins Finale. Die ersten drei Plätze belegten schließlich mo:re, M2TECH und Recyclabs. Einen Sonderpreis erhielt Oclean.
Erstmals fand das GründerGeist-Finale in der Körber-Stiftung statt. Die vergab einen Sonderpreis für Social Entrepreneurship an Oclean, eine Initiative, die Müllsammelaktionen veranstaltet. Für den eigentlichen Wettbewerb hatte sich unter anderem die myndwerk GmbH mit einer Beziehungsapp qualifiziert. Ebenfalls beim finalen Pitch dabei waren Heisenware mit einem Software-Baukasten für Apps, CarbonStack mit einer Lösung, um Wälder fit für den Klimaschutz zu machen, und KONVOI mit einer Alarmanlage für LKW.
Recyclabs entwickelt neue Technologie für Recycling
Den dritten Platz und damit 2.500 Euro Preisgeld sicherte sich Recyclabs. Das Startup konnte bereits 2022 beim Hamburg Innovation Award gewinnen, damals noch unter dem Namen DePla. Ausgezeichnet wurde ein Verfahren, um das Recycling des vielfach verwendeten Kunststoffs PET effektiver zu machen. Es kann beispielsweise beim Recycling von Plastikflaschen, aber auch von Kleidung zum Einsatz kommen. Recyclabs plant, dafür in den kommenden Jahren eine große Anlage zu bauen, die aus organisatorischen Gründen in den Niederlanden stehen wird.
M2TECH spürt Methanleckagen auf
Im Vergleich zu CO2 ist das Gas Methan um das 84fache schädlicher für das Klima. Der unerwünschte Austritt von Methan bei der Produktion und Verteilung von Erdgas ist deshalb ein ernstes Problem und wird viel zu selten rechtzeitig erkannt. Das gerade entstehende Startup M2TECH entwickelt ein Gerät, das solche Leckagen aufspüren kann. Matthias Schmittmann, einer der Gründer, bringt jede Menge Erfahrung mit. Bereits 2016 konnte er mit bentekk bei GründerGeist gewinnen, auch damals ging es um den Nachweis von schädlichen Gasen. In diesem Jahr reichte es für Platz 2 und 5.000 Euro.
mo:re schafft Alternative zu Tierversuchen
Etwas ganz Großes könnte gerade bei mo:re entstehen. Das zumindest ist die Meinung der Jury, die dem Startup den ersten Platz und damit 10.000 Euro bescherte. mo:re baut einen Laborroboter, der in der medizinischen Forschung zum Einsatz kommt. Eine von künstlicher Intelligenz unterstütze Software kontrolliert die Entwicklung von Medikamenten, bei der keine Versuche an Tieren mehr nötig sind. Als Ersatz dienen Miniorgane, die sich auf kleinstem Raum züchten lassen. Die Technologie ist grundsätzlich bereits verfügbar und erfreut sich großer Nachfrage.