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Vor einigen Wochen veröffentlichte der Bundesverband Deutsche Startups die zehnte Ausgabe seines Startup Monitors. Jetzt legt er eine Sonderauswertung vor, die sich mit der Rolle und den Herausforderungen von Startup-Gründerinnen beschäftigt. Der Female Founders Monitor macht deutlich: Es geht zwar voran, aber es gibt auch noch viel zu tun.

© Pexels / RF._.studio

Startups von Frauen sind kleiner und haben weniger Kapital

Mit 20 Prozent erreicht der Gründerinnenanteil einen Höchstwert in der Geschichte des Deutschen Startup Monitors. Die Zahl der Startups, die mindestens eine Frau im Gründungsteam haben, liegt sogar bei 37 Prozent. Diese erfreuliche Tendenz darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen in der Startup-Welt noch längst nicht den gleichen Status wie Männer erreicht haben. Das zeigt sich beispielsweise bei der Unternehmensgröße. Von Frauen gegründete Startups haben mit durchschnittlich sieben Mitarbeitenden deutlich weniger Beschäftigte als die von Männern gegründeten mit 28.

Ein Grund dafür ist der erhebliche Unterschied bei der Kapitalausstattung. Während die befragten weiblichen Gründungsteams im Schnitt bisher 1,1 Millionen Euro erhalten haben, liegt das Finanzierungsvolumen unter den Männer-Teams mit 9,7 Millionen Euro um das neunfache höher. Mehr als vier von fünf Frauen identifizieren dabei ein strukturelles Problem und stimmen der Aussage zu, dass Gründerinnen bei Investmententscheidungen kritischer hinterfragt werden als Gründer. Zudem sind deutlich weniger Frauen als Business Angel aktiv. Nur 6 Prozent der Gründerinnen investieren selbst in Startups, bei den Männern sind es 16 Prozent. 

Ein weiter Grund für die schwächere finanzielle Ausstattung weiblich geführter Startups kann auch in der Ausrichtung der Geschäftsmodelle liegen. Frauen sind überproportional in B2C-Branchen wie Food oder E-Commerce zu finden. Zudem verorten sich 61 % der Gründerinnen im Bereich Social Entrepreneurship. Währenddessen legen Männer eher den Fokus auf das B2B-Geschäft, etwa mit Software und anderen technologischen Lösungen, die von VC-Unternehmen oder Business Angels oft als erfolgsversprechender angesehen werden. Diese Diskrepanz hängt auch mit den bevorzugten Studienfächern zusammen; Frauen sind in den MINT-Fächern nach wie vor unterrepräsentiert.

© Bundesverband Deutscher Startups

Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Schlüsselkriterium

41 Prozent der Gründerinnen und 44 Prozent der Gründer haben Kinder. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird aber sehr unterschiedlich beurteilt. So sinkt bei Frauen mit Kindern die wöchentliche Arbeitszeit im Schnitt um fast 6 Stunden, während sich dieser Effekt bei Männern kaum zeigt. Das spiegelt sich in den politischen Forderungen wider: Vier von fünf Frauen sehen bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum als zentralen Hebel zur Stärkung des Ökosystems – unter den Männern nur jeder Zweite.

Den kompletten Female Founders Monitor könnt ihr hier herunterladen.


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Startup City Hamburg

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