Investitionsklima für Startups im 1. Halbjahr 2024 verbessert
Kaum ein Thema treibt Startups so um, wie die Suche nach Investor:innen für Finanzierungsrunden. Trotz allgemeiner Flaute in der Wirtschaft gab es dazu im ersten Halbjahr 2024 gute Nachrichten: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg das Deal-Volumen um 363 Millionen Euro beziehungsweise zwölf Prozent. Was zu der Trendwende geführt und wie Hamburg abgeschnitten hat, fasst dieser Beitrag zusammen.
Seit 2015 veröffentlich das Beratungsunternehmen EY sein Startup-Barometer. Die Studie erfasst Investitionen in deutsche Startups, die nicht älter als zehn Jahre sind. Die aktuellen Ergebnisse senden ein positives Signal, denn in den beiden ersten Halbjahren 2022 und 2023 waren die Finanzierungsvolumina noch jeweils deutlich gesunken. Die aktuelle Summe stellt sogar den dritthöchsten Wert für ein erstes Halbjahr seit Beginn der Erhebungen dar. Weniger erfreulich: Deutschlandweit sank die Zahl der Finanzierungsrunden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 deutlich – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 87 Abschlüsse auf 367 Deals (minus 19 Prozent).
Hamburg mit Plus und Minus, NRW ist Berlin auf den Fersen
Für die Finanzierungsrunden in Hamburg lässt sich eine gegenteilige Entwicklung beobachten. Hier stieg die Zahl der Deals zwar von 27 auf 35, das Gesamtvolumen ging dagegen von 285 Millionen Euro auf 201 Millionen Euro zurück. Die Vorjahresbilanz wird allerdings von 1KOMMA5° dominiert, das Energiewende-Startup konnte im ersten Halbjahr 2023 allein 215 Million Euro einsammeln.
Die größten Finanzierungsrunden konnte dieses Jahr bisher Nordrhein-Westfalen (NRW) verzeichnen: DeepL mit 277 Millionen Euro und Black Semiconductor mit 254 Millionen Euro. Das macht das einwohnerstärkste Bundesland zum Hauptgewinner mit einem Gesamtvolumen von 822 Millionen Euro – 653 Millionen mehr als im Vorjahreshalbjahr. Berlin bleibt mit knapp 1,1 Milliarden Euro zwar Spitzenreiter, in den ersten sechs Monaten 2023 waren es aber noch über 1,4 Milliarden Euro.
Bei den Branchen heißt der eindeutige Sieger „Software & Analytics“. Um 45 Prozent ging es rauf auf 1,1 Milliarden Euro. 233 Millionen Euro für „E-Commerce“ bedeuten dagegen ein Minus von 41 Prozent. Auf der Gewinnerseite steht wiederum „Hardware“ mit 435 Millionen Euro und einem beeindruckenden Zuwachs von 257 Prozent. Bei der Branchenbetrachtung folgt Hamburg dem Trend und erreicht im Software-Bereich 109 Millionen Euro in 19 Finanzierungsrunden. Im ersten Halbjahr 2023 waren es nur 31 Millionen Euro und elf Deals.