Female Founders Monitor 2025: Es fehlt an Gründerinnen
Die Hoffnung, dass mehr Frauen zu Startup-Gründerinnen werden, besteht seit Jahren, doch die Realität sieht anders aus. Laut einer vom Bundesverband Deutsche Startups im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellten Studie ist der Anteil sogar rückläufig. Dafür gibt es eine Reihe von Ursachen. Ein Lichtblick: Zumindest bei den Finanzierungen holen Frauen auf.

Gründerinnenanteil rutscht unter 20 Prozent
Für die Studie wurden deutschlandweit mehr als 1.800 Startup-Unternehmer:innen und 1.000 Studierende befragt. Eine Datenbasis ist der jährlich erscheinende Deutsche Startup Monitor, der erstmals 2013 durchgeführt wurde, was die Vergleichbarkeit der aktuellen Resultate erleichtert. Demnach sinkt erstmals der Gründerinnenanteil im deutschen Startup-Ökosystem: Nachdem der Wert in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen ist, liegt er 2024 bei 18,8 Prozent (2023: 20,7 Prozent). Weitere Kernergebnisse sind:
Während 60 Prozent der Studentinnen größeren Wert auf Arbeitsplatzsicherheit legen, sind dies unter Männern nur 32 Prozent. So können sich 40 Prozent der Studenten vorstellen, ein Unternehmen zu gründen oder in einem Startup zu arbeiten – bei Studentinnen nur 21 Prozent.
Frauen entdecken das Unternehmertum später: 65 Prozent der Startup-Gründer haben bereits in der Jugend und im Studium das Karriereziel Unternehmertum für sich entdeckt – bei den Gründerinnen 43 Prozent.
87 Prozent der Gründerinnen sehen die Ungleichheit im Startup-Ökosystem als Problem, jedoch nur jeder zweite Gründer. Wenn diese aber in Mixed Teams arbeiten und mindestens eine Mitgründerin haben, steigt das Problembewusstsein auf 64 Prozent.
Bei Investments gibt es einen positiven Trend: Die Zahl der Wagniskapital-Finanzierungen für Startups mit mindestens einer Gründerin hat sich seit 2017 fast verdoppelt – das investierte Kapital fast vervierfacht. Dennoch fließen immer noch 91 Prozent des Kapitals in reine Männerteams.
Sowohl Frauen (81 Prozent) als auch Männer (60 Prozent) im Startup-Ökosystem sehen die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum als entscheidenden Faktor für den Abbau des Gendergaps – darüber hinaus wird die Bedeutung von weiblichen Vorbildern betont.