Die größten Exits 2022 von Hamburger Startups
Für viele Gründer:innen ist der Exit, also der Verkauf des eigenen Startups an ein anderes Unternehmen, ein erklärtes Ziel. Vier der wichtigsten Exits aus Hamburg im Jahr 2022 fassen wir in diesem Beitrag zusammen.
Ankerkraut an Nestlé
Für Schlagzeilen weit über die Startup-Szene hinaus sorgte im April die Übernahme von Ankerkraut durch den Lebensmittelkonzern Nestlé. Das 2013 von Anne und Stefan Lemcke gegründete Gewürz-Startup erlangte 2016 bundesweite Bekanntheit, als es bei „Die Höhle der Löwen“ einen Deal mit Frank Thelen abschließen konnte. Es folgte eine der bis heute größten Erfolgsgeschichten der Show. Der Verkauf an Nestlé sorgte vor allem in den sozialen Medien für Unmut, da der Konzern beispielsweise in Umweltfragen einen schlechten Ruf hat. Der genaue Kaufpreis ist nicht bekannt, vermutet wird ein dreistelliger Millionenbetrag.
exmox an Aonic
Das 2015 gegründete AdTech-Startup exmox hat sich auf Werbung für Videospiele auf Mobilgeräten spezialisiert und erreicht nach eigenen Angaben jeden Monat über 250 Millionen Nutzer:innen in 180 Ländern. Das schwedische Gamesunternehmen Aonic gibt es erst sein Anfang 2022, seither geht es international auf Einkaufstour. Im August zahlte es für exmox 100 Millionen US-Dollar. Der Firmensitz des Startups ist weiterhin Hamburg.
Rebelle an Vinted
Im Februar 2022 war Rebelle, ein Online-Marktplatz für Secondhand-Designermode, in Schweden an die Börse gegangen, im September war dann schon wieder Schluss. Der Grund: Das litauische Unternehmen Vinted, ebenfalls eine Secondhand-Plattform, hatte den Mitbewerber aus Hamburg für rund 30 Millionen Euro übernommen. In Deutschland war Vinted lange Zeit unter dem Namen Kleiderkreisel am Markt, inzwischen laufen alle Aktivitäten in 16 Ländern unter dem Namen des Mutterkonzerns. Rebelle war 2013 von Cécile Wickmann und Max Schönemann gegründet worden.
shipcloud an Waterland
Ebenfalls im Jahr 2013 entstand shipcloud. Die Gründer Claus Fahlbusch und Stefan Hollmann positionierten ihr Startup als Shipping Service Provider. Die Plattform bietet eine Schnittstelle zu allen relevanten Versandunternehmen und ermöglicht Onlineshops größtmögliche Flexibilität. Im Juli 2022 übernahm die Private Equity Investmentgesellschaft Waterland shipcloud; über den Preis wurden keine Angaben gemacht. Waterland hat seinen Hauptsitz in den Niederlanden und unterhält Büros in zahlreichen europäischen Ländern.