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Stories
10. April 2024

Nachhaltiger shoppen mit toern

Nicht alles was in Online-Shops bestellt wird, wird letztendlich auch gekauft. In etwa jede 10te Bestellung wird laut dem Digitalverband Bitkom wieder zurückgeschickt. Viele Käufer:innen planen bei Interneteinkäufen sogar schon mit ein, einige Produkte wieder zu retournieren. Besonders umweltfreundlich ist das nicht und auch für die Anbieter bedeuten Retouren einen erheblichen Mehraufwand. toern hat dieses Problem erkannt und bietet eine effiziente Alternative zum altgewohnten Prozess.

Das Toern-Team

Online Shopping mit Impact

Die Idee des toern Gründerteams Alena und Jonas ist simpel. Statt einen bestellten Artikel wieder zurück zum Shop zu schicken, wenn er nicht gefällt, sendet man ihn direkt an den oder die nächste Abnehmer:in. Für den/die Absender:in ändert sich dabei nichts. Wie gewohnt erhält man einen Retoureschein und schickt das Paket mit den ungewünschten Artikeln auf den Weg- das einzige das sich dabei ändert, ist bei wem das Produkt danach landet. Technisch funktioniert das so: mit einer API-Schnittstelle klinkt sich toern an den bestehenden Online-Shop an und kann so die Retouredaten von dessen Kund:innen einsehen. Wenn die Retoure in gutem Zustand ist, kann der Artikel wieder im Online-Shop angezeigt und von neuen Abnehmer:innen gekauft werden.

Letzten Herbst ging toern dann mit dem Schuh-Händler SORBAS SHOES zum ersten Mal in die Live-Testings. Für Mitgründerin Alena war von Anfang an klar, dass ihr Produkt ein ressourcenschonendes sein muss. Mit der Gründung von toern konnte sie dann zwei Welten miteinander verbinden: Ihre Erfahrung aus der Textilindustrie, in der sie vorher mehrere Jahre lang tätig war und die Vision eines eigenen nachhaltigen Unternehmens.

Nachdem das Unternehmen zuerst noch im schleswig-holsteinischen Wedel und mit Unterstützung der FH Wedel, aufgebaut wurde, zog toern letztes Jahr nach Hamburg um. Hier könne man von einigen positiven Effekten profitieren. Hamburg sei ein starker Logistik-Standort, und auch der toern Sitz im Digital Logistics Hub  sei besonders spannend, als Kreuzungspunkt für Startups, Corporates und Investor:innen zugleich. So beständen dort beispielsweise Verbindungen zu den Hub-Partnern Otto Group und Tchibo. Außerdem punkte Hamburg mit guten Fördermöglichkeiten und vielen verfügbaren Arbeitskräften. toern selbst habe letzten November die Förderung der IFB erhalten, die es den Gründern ermöglicht weiterhin in Vollzeit das Unternehmen aufzubauen.

„Das Startup-Ökosystem in Hamburg ist sehr informell. Jeder hilft dem anderen, solange man ihn fragt! Wir haben uns im wunderschönen Digital Logistics Hub niedergelassen. Neben dem Charme der Speicherstadt profitieren wir vom Ökosystem des Hubs, das uns zum Beispiel schon Workshops mit Tchibo und der Otto Group sowie zahlreiche Bühnenauftritte ermöglicht hat.“
Alena Schneck, Co-Founderin von Toern

Aus der Gründungsphase nimmt Alena viele Learnings mit. So konnten sie und Jonas bereits früh auf die Expertise von Mentor:innen aus der Online-Shopping Industrie zählen, aber auch Angebote aus dem Startup-Ökosystem wie der Startup Port hätten die Gründungsphase deutlich erleichtert. Vor allem frühes Netzwerken sei ein Must „(…) Netzwerken und die Idee rauszutragen ist immer auch ein Investment in dich selbst und nicht nur in deine Idee. Dementsprechend würde ich immer empfehlen, dich selbst mit zu vermarkten“.

Das heiße dabei allerdings nicht zwangsläufig auch schon mit Investor:innen ins Gespräch zu gehen. Auf den richtigen Zeitpunkt komme es an. Wurde das Produkt bereits ausreichend getestet und validiert? Wenn dem nicht so ist, könnten zu frühe Investor:innen-Gespräche auch mal eine Chance verspielen, die später eventuell doch erfolgreich verlaufen wäre.

© Bench Accounting, Unsplash

Zeitgemäße Retoure für jedermann und -frau

Mit seinem Angebot bietet toern eine zeitgemäße Lösung für die Welt und die Problematiken des Onlineshoppings. Entwicklungen wie die Ökodesignverordnung für nachhaltige Produkte, die Ende 2023 von der EU verabschiedet wurde, zeigen dabei, dass die ganze Branche im Umbruch steht. Neben einzelnen Konsument:innen wird inzwischen auch von staatlicher Seite die konsequentere Umsetzung ressourcenschonender Methoden in der Modeindustrie gefordert. toern springt genau auf diesen Zug in Richtung einer nachhaltigen Moderne auf und bietet eine Alternative für alldiejenigen, die keine Lust mehr darauf haben, unnötige Umweltbelastungen zu unterstützen. Im nächsten Jahr sieht das Unternehmen die weitere Produktentwicklung als Priorität und möchte vermehrt auch große Unternehmen ansprechen. toern macht sich bereit, einen erheblichen Teil zur Optimierung der Shoppingstrukturen zu leisten und ihre Vision einer nachhaltigeren Modebranche Schritt für Schritt weiter zu erfüllen.


Autor

Startup City Hamburg

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