So finden Startups die passenden Mitarbeitenden
Am Anfang bestehen Startups zumeist aus zwei bis drei Gründer:innen, und jeder übernimmt jede Aufgabe. Stellt sich dann der erhoffte Erfolg ein, kann das Team wachsen und es beginnt die Suche nach geeigneten Mitarbeiter:innen. Wir geben euch hier Tipps, was es bei der erfolgreichen Jagd nach Talenten zu beachten gibt.
Argumente gegen Startups und wie sie sich entkräften lassen
Der Fachkräftemangel ist ein Problem, das mittlerweile fast alle Branchen und Unternehmensformen betrifft. Daher sind auch Startups davon nicht befreit, wobei hier noch eine Reihe weiterer spezifischer Faktoren eine Rolle spielen, ob es gelingt, eine Stelle adäquat zu besetzen oder nicht. Gegen die Entscheidung bei einem Startup zu arbeiten, sprechen vor allem zwei Argumente: mangelnde Sicherheit und geringe Bezahlung. Beide lassen sich aber entkräften.
Es ist eine Tatsache, dass viele Startups damit zu kämpfen haben, sich am Markt zu behaupten. Die Faustregel, dass neun von zehn früher oder später scheitern, mag übertrieben sein und gewiss nicht für alle Branchen und Geschäftsmodelle gelten. Unbestreitbar ist aber das Risiko seinen Job zu verlieren bei einem Startup größer, als wenn man die Beamtenlaufbahn einschlägt. Gerade für jüngere Jobsuchende ist eine lebenslange Festanstellung bei einem Arbeitgeber aber ohnehin nicht das Ziel. Sie suchen die Abwechslung und können bei einem Startup Erfahrungen sammeln, die für die weitere Karriere hilfreich sind.
Zumindest am Anfang ihrer Entwicklung machen Startups in der Regel nicht nur keine Umsätze oder gar Gewinne, sie haben im Gegenteil hohe Ausgaben, um ihre Produkte zu entwickeln und ihre Bekanntheit am Markt zu erhöhen. Daher sind die zu erwartenden Jahresgehälter zunächst vergleichsweise gering. Das lässt sich aber beispielsweise durch Mitarbeiterbeteiligungen kompensieren. Diese sorgen für eine stärkere Identifikation mit dem Unternehmen, für zusätzliche Motivation bei der Arbeit und bei Erfolg des Startups für hohe Einkünfte. Bei einem Exit oder Börsengang kann sich das richtig auszahlen, im Einzelfall sogar mit Millionenbeträgen. In Deutschland erschweren allerdings trotz einer Anfang 2024 in Kraft getretenen Gesetzreform steuerliche Vorschriften eine unkomplizierte Mitarbeiterbeteiligung. Eine weitere Möglichkeit, die Lohnkosten etwas geringer zu halten, ist die Einstellung von qualifizierten Talenten mit Know-how in Teilzeit bei gleichzeitiger Perspektive guter Aufstiegsmöglichkeiten.
Was Startups als Arbeitgeber einzigartig macht
Startups müssen aber nicht unbedingt finanzielle Anreize bieten, um Talente anzulocken. Ihre Unternehmensstruktur und -kultur bietet eine Reihe von Vorteilen, die größere Unternehmen nicht aufweisen können. Kleine Teams haben flache Hierarchien und die Aufgaben sind nicht streng verteilt. Neueinsteiger können also leichter ihre Ideen einbringen, schnell und früh Verantwortung übernehmen und aktiv an der Gestaltung des Unternehmens mitwirken. Startups sind für ihre hohe Flexibilität und kurze Reaktionszeit auf Veränderungen bekannt. Das spiegelt sich auch in der Gestaltung der Arbeitszeiten wider oder der Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten. Viele Teams sind ohnehin auf mehrere Standorte verteilt, sogar über Ländergrenzen hinweg. So können Mitarbeiter:innen ein diverses, internationales Team mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds erwarten. Eine gute Adresse in Hamburg für die berufliche Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ist das Welcome Center als Ansprechpartner sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber.
Ein starkes Motiv für die Arbeit in einem Startup sind die Unternehmensziele. Häufig haben Startups auch gesellschaftliche oder soziale Ziele oder möchten zur Lösung größerer Probleme beitragen. Der Wunsch, etwas zum Positiven verändern zu wollen, ist gerade bei jungen Leuten ausgeprägt. Deshalb sollten Startups diese Argumente bei der Suche nach Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen.
Die richtige Selbstdarstellung im Netz
Damit sind wir bei einem wesentlichen Punkt, nämlich der Kommunikation nach außen. Naturgemäß haben Startups nicht die Bekanntheit, um bei der Jobsuche erste Wahl zu sein. Über Konzerne kann man sich ausführlich und über unterschiedlichste Quellen informieren, bei Startups gibt es oft nur eine Webseite als Einstieg. Deshalb sollte diese professionell gestaltet sein und schnell und verständlich vermitteln, worum es eigentlich geht. Gerade bei High-Tech-Konzepten ist das oft nur schwer ersichtlich, was Bewerber:innen abschrecken könnte, die nicht tief in der Materie stecken. Hilfreich sind hier Teamfotos, die ein Gemeinschaftsgefühl ausdrücken sowie Zitate der Gründer:innen zu ihren Zielen und Motiven. So entsteht ein positiver Eindruck von der Unternehmenskultur.
Genauso wichtig wie eine gelungene Website ist ein gelungener Auftritt in den sozialen Medien. Für den professionellen Bereich ist dort in erster Linie LinkedIn zu nennen, auch wenn in manchen Fällen Instagram und inzwischen sogar TikTok zum Imagegewinn beitragen können. Für seriöse Informationen über Arbeitgeber bleibt aber LinkedIn erste Wahl. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig Beiträge über neue Entwicklungen und Erfolge zu posten. Viele Gründer:innen haben es sich auch zur Gewohnheit gemacht über ihre Erfahrungen zu schreiben und ihre Werte zu vermitteln. Das schafft Transparenz und Vertrauen.
Bekannt durch Jobportale und Veranstaltungen
Durch Transparenz lassen sich auch vermeintliche Nachteile in Vorteile verwandeln. Wenn ein Startup beispielsweise Teilzeitkräfte sucht, sollte bei der Kommunikation eine ausgewogene Work-Life-Balance im Vordergrund stehen. Inhalte und Form der Selbstdarstellung sind also wichtig, um Startups als Arbeitgeber attraktiv erscheinen zu lassen, doch zunächst muss man auch auf sie aufmerksam werden. Mundpropaganda kann hier sehr effektiv sein und selbstverständlich gezielte Werbeaktionen in den sozialen Medien. Es gibt aber auch die klassischen Wege. Dazu gehören die vielen Jobportale wie Monster, Stepstone oder indeed. Für die Suche nach Werkstudierenden und Hochschulabsolvent:innen ist stellenwerk eine bewährte Adresse. Auch einige Hamburger Startups haben sich dem Thema verschrieben und gehen dabei neue Wege. So spielt bei Skillbased der Lebenslauf keine Rolle, vielmehr kommt es auf persönliche Fähigkeiten an. Ideal für Quereinsteiger, die sich gerade bei Startups wohlfühlen sollten . Auch das Job-Portal von Startup City Hamburg ist einen Besuch wert. Weitere hilfreiche Anlaufstellen sind Nordic Minds, Randstad, Academic Work und nicht zuletzt die Agentur für Arbeit.
Eine weitere Möglichkeit seine Bekanntheit zu steigern, bieten Jobmessen wie der Online-Karrieretag. Dort treten Startups aber in direkte Konkurrenz zu großen Unternehmen und es gilt abzuwägen, ob sich die Kosten für einen Stand lohnen. Eine bessere Alternative können Veranstaltungen sein, bei denen sich Startups einem interessierten Publikum präsentieren, zum Beispiel Pitch-Wettbewerbe. Dort können Gründer:innen nicht nur ihr Unternehmen ins bestmögliche Licht rücken, sondern auch konkret offene Stellen ansprechen. Vielleicht ergibt sich dann gleich an Ort und Stelle ein erstes Vorstellungsgespräch.
Zu empfehlen ist zudem die Veranstaltungsreihe „Zukunft der Arbeit: Careers Open Evening“. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich frühzeitig als potenzielle Arbeitgeber zu präsentieren. Die Reihe unterstützt diese Unternehmen bei der Suche nach Talenten, bietet maßgeschneiderte Beratung zur Talentgewinnung in Hamburg und thematisiert zeitgemäße Arbeitswelten. Ziel ist es, die besten Fachkräfte für Hamburg zu sichern und die Zukunft der Arbeit aktiv zu gestalten.
Vom Werkstudierenden zur Führungskraft
Für frisch gestartete Startups sind Werkstudierende eine günstige Personalalternative. Deshalb ist Präsenz an den Hochschulen wichtig, beispielsweise mit Aushängen am Schwarzen Brett. Dabei empfiehlt sich nicht nur eine kurze Jobbeschreibung, sondern auch ein QR-Code, der zu weiteren Details beziehungsweise zur Website oder zum LinkedIn-Account führt. Werkstudierende können auch eine wichtige Investition in die Zukunft sein. Eine kluge Strategie ist es, ihnen Aufstiegschancen zu bieten, die bis in die Geschäftsleitung führen können. Kandidaten für das C-Level zu finden ist bei Startups oft die größte Herausforderung, umso besser, wenn diese aus den eigenen Reihen kommen und die Unternehmensstrukturen von Grund auf kennen.
Am Ende des Tages helfen Startups bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden Qualitäten, die im gesamten Geschäftsbereich gelten: der gezielte Aufbau und die geschickte Nutzung eines Netzwerks, hohe Flexibilität und Kreativität und ein klares Ziel. Wer all das und darüber hinaus ein angenehmes Arbeitsklima bieten kann, sollte die geeigneten Talente von sich überzeugen können.
Über Talent Services Hamburg
Talent Services Hamburg ist eine Initiative von Hamburg Invest. Sie bietet eine kostenfreie und vertrauliche Beratung zu allen Fragen der Talentsicherung und -gewinnung am Standort Hamburg. Das Angebot umfasst Talentakquise, Einwanderungsservices sowie Personal- und Imagemarketing.
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Durchführung gemeinsamer Recruiting-Kampagnen und Veranstaltungen zur Ansprache und Gewinnung neuer Talente.
Zugang zu den Career Services der Hamburger Hochschulen.
Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Recruiting-Strategien.
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