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© apoQlar: Die Gründer Sirko Pelzl und Marc-Angelo Bisotti

Bisher galten die 2D-Bilder von Computertomografien (CT) und Magnetresonanztomografien (MRT) als höchste Standards bildgebender Verfahren in der modernen Medizin. Das Hamburger Startup apoQlar arbeitet seit einigen Jahren an einer Mixed-Reality-Technologie, die Ärzten eine Art 3D-Röntgenblick verleiht – und inzwischen dabei hilft, weltweit Menschenleben zu retten.

Die beiden apoQlar-Gründer haben in Hamburg studiert – Sirko Pelzl Betriebswirtschaft und Marc-Angelo Bisotti Biochemie und Molekularbiologie. Während Sirko schon zuvor unternehmerisch aktiv war, ist Marc-Angelo kurz nach der Gründung dazugestoßen.

Wir wollten mehr darüber wissen, wie ihre Idee entstand und was von ihrer Technologie in Zukunft zu erwarten ist – und haben dafür mit Marc-Angelo Bisotti von apoQlar gesprochen.

© apoQlar

Wie seid ihr auf eure Geschäftsidee gekommen?

Sirko hat 2016 zum ersten Mal die Microsoft Hololens, also eine Mixed-Reality-Brille, aufgesetzt und erkannte sofort, welche Veränderung diese Technologie bringen würde. Viele Gespräche später, zum Schluss vor allem mit Ärzten, war klar: Wir bringen Mixed Reality ins Krankenhaus. Inzwischen nennen wir das ganze Konzept HoloMedicine® und vertreiben unser Produkt weltweit.

Was ist das Revolutionäre und Innovative an eurem Produkt?

Mit Mixed-Reality kann ich drei-dimensional und interaktiv mit Daten umgehen. Vor allem aber befreit es die Nutzer, in unserem Fall Ärzte, von der Notwendigkeit, sich 2D-Bilder aus dem CT oder MRT in 3D vorzustellen, um z.B. eine OP zu planen. Wenn ich diese 3D-Modelle dann über den Patienten lege, habe ich, wovon viele schon als Kind träumten, nämlich einen „echten Röntgenblick“.

Was waren bisher eure wichtigsten Schritte und Learnings?

Es waren schon enorm viele. Wahrscheinlich am wichtigsten war aber, niemals zu vergessen, immer von den Bedürfnissen der Nutzer startend zu entwickeln. Nah am Markt zu sein, dabei möglichst schnell zu bleiben und die Regulierung zu beachten, anders geht es nicht. 

Wie seid ihr die Themen Finanzierung und Förderung angegangen?

Wir waren bis vor wenigen Wochen bootstrapped, also umsatz- und eigenfinanziert. Wir hatten bereits 2018 erste zahlende Kunden. Außerdem waren wir in einige, große Forschungsprojekte involviert. Dadurch kamen zusätzliche Mittel rein, vor allem aber hat uns die enge Zusammenarbeit mit den Universitäten und Krankenhäusern weitergebracht. Inzwischen wissen wir, wo wir großen medizinischen Nutzen bringen können, wo wir helfen können, Leben zu retten. Und seitdem uns das klar ist, haben wir uns entschlossen, Investoren an Bord zu holen, und wir merken, dass das Interesse groß ist.

© apoQlar

Was macht ihr anders als andere? Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?

Das ist immer eine schwierige Frage. Sicherlich zeichnen uns zwei Sachen aus – wir halten unser Produkt medizinfeld-agnostisch, das bedeutet: Es kann in nahezu jedem Medizinbereich eingesetzt werden, z.B. in der Neurologie, der Viszeralchirurgie, der Orthopädie oder der Zahnheilkunde. Außerdem sind wir eine reine Software-Plattform und können so jedes Krankenhaus weltweit an den Start bringen, ohne jemals dort gewesen zu sein. Das kann kaum ein anderes Medizinprodukt.

Was sind eure Pläne für das kommende Jahr?

Wir haben uns vorgenommen, unsere Technologie vor allem in der Viszeralchirurgie weltweit zu pushen und damit Patienten, die z.B. an fortgeschrittenem Leberkrebs leiden, eine neue Perspektive zu bieten.

Warum ist Hamburg für euch der richtige Ort für die Gründung?

Wir haben beide schon hier studiert. Als ehemalige Berater sind wir viel rumgekommen, nach Hamburg kehrt man aber immer wieder gerne heim. Hamburg ist eine tolle Stadt, um kreative Talente an apoQlar zu binden und man spürt den Willen dieser Stadt, vor allem aber der Menschen, die hier leben, vorankommen zu wollen. 

Liebe Marc-Angelo, wir bedanken uns herzlich bei dir für das Gespräch und wünschen euch weiterhin viel Erfolg!


Autor

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